Bergstadt Elterlein

Unweit einer alten Kärnerstraße, welche den dichten Mittelgebirgswald durchquerte, wurde im 13. Jahrhundert die kleine Siedlung Hermanßdorff gegründet.

Der Sage nach soll im Ort ein Edelmann oder Ritter Hermann gelebt haben, welcher dem entstandenen Dorf seinen Namen gab. Die ersten Siedler bekamen per Los ein Stück Land zugeteilt. So wurde Hermannsdorf als doppelreihiges Waldhufendorf angelegt, dessen Struktur bis heute bewahrt wurde.

Als große Landgemeinde und Amtsdorf wurden dem Ort die eigene Gerichtsbarkeit, sowie Handels- und Schankrechte verliehen. 1495 wurde Hermannsdorf im Klosteramt Grünhain erstmals urkundlich erwähnt. Stetig wachsende Einwohnerzahlen durch Bergbau und blühende Land- und Forstwirtschaft ließen die kleine Dorfkirche bald aus alle Nähten platzen, denn auch die Einwohner aus Dörfel waren und sind bis heute nach Hermannsdorf gepfarrt. 1842 entschied man sich daher zum Umbau im klassizistischen Stil. Eine neue Orgel des Baumeisters Poller wurde eingebaut, die einzige noch vorhandene der Welt.

Große Festlichkeiten, wie Schul- und Feuerwehrfeste, Maskenball und Faschingsveranstaltungen mit hervorragender Stimmung, machten den Ort fast im ganzen Erzgebirge bekannt. Aufgrund der Gebietsreform des sächsischen Landtages wurde Hermannsdorf im Jahr 1999 nach Elterlein eingemeindet.

Gegenwärtig ist der Ort vor allem Wohnraum für ca. 700 Einwohner, welche sich im vielfältigen Vereinsleben engagieren. In dutzend Fachwerkhäusern gehen noch immer kleine Handwerksbetriebe und Landwirtschaften auf. Läuft man die Dorfstraße entlang so trifft man bei einigen Grundstücken auf die im Wappen verankerte Erzgebirgsziege, welche heute noch als Haus- und Nutztier gehalten wird. Zusätzlich zum Brandschutz sorgt sich die Freiwillige Feuerwehr auch um das kulturelle Leben. Neben dem alljährlichen Hexenfeuer, wird im 5 Jahres Rhythmus, das Orts- und Feuerwehrjubiläum mit einem großen Festwochenende gebührend gefeiert. 2006 wurde eine eigene Ortspyramide aufgestellt und am 2. Adventswochenende trifft man sich in gemütlicher Runde zum kleinen Weihnachtsmarkt.

Im großen Gemeindegebiet befinden sich gleich 3 Naturschutzgebiete. In den „Hermannsdorfer Wiesen“, dem ältesten Schutzgebiet Sachsens, findet man seltene Flora und Fauna vor. Auch sonst kann man viele touristische Ziele der Umgebung wie das Schloss Schlettau, oder die Bingestadt Geyer bequem zu Fuß erreichen. Der Wanderweg „Rund um Hermannsdorf“ bietet zudem noch wunderschöne Ausblicke auf die Gipfel des oberen Erzgebirges.

Den neuesten Dorftratsch, sowie Veranstaltungshinweise findet man auf der Facebookseite „Grüße aus Hermannsdorf“ de-de.facebook.com/gruesseaushermannsdorf/